Das Mehrfamilienhaus Giesebrechtstraße 11 liegt im Bezirk Berlin Charlottenburg. Das Grundstück hat eine Gesamtfläche von 1.453 m² und ist gegenwärtig mit einem Mehrfamilienhaus, bestehend aus einem Vorderhaus, zwei Seitenflügeln, sowie einem querliegenden Gartenhaus bebaut. Eine geschlossene Blockrandbebauung ist vorzufinden.
Die Gebäudeteile sind unterkellert, das Vorderhaus und die Seitenflügel haben gegenwärtig 5 oberirdische Vollgeschosse und ein nicht ausgebautes Dachgeschoss, das Gartengebäude erlitt einen Bombenschaden und hat derzeit nur 4 oberirdische Vollgeschosse und ein Behelfsdach.
Die Gebäude sind in klassischer Mauerwerksbauweise errichtet und haben im Bestand sowohl Holzbalken- als auch Massivdecken.
- Geplante Maßnahmen, Grobzusammenstellung
- Dachgeschossneuaufbau Vorderhaus und Seitenflügel, s. Punkt 3
- Gebäudeaufstockung um ein Vollgeschoss und ein Dachgeschoss Gartenhaus, s. Punkt 4
- Brandschutztechnische Maßnahmen
- Gestaltung der Außenanlagen
- Balkone der Geschosse 1 bis 4 HH zum Hof 2 (optional).
- Strangsanierung sämtlicher haustechnischer Medien
- Kernsanierung von 5 Leerwohnungen, mit Einbau von Fußbodenheizungen
- Erweiterung der Wohnungen in den zentralen Lichtschacht im Vorderhaus und Einrichtung neuer größerer Badezimmer
Der Dachneuaufbau soll dem Gebäude seine ursprüngliche Anmutung wieder verleihen und erhöht werden, daher wird die bestehende Dachkonstruktion rückgebaut und in veränderter Kubatur neu errichtet.
Die Giesebrechtstraße ist von klassischen und repräsentativen Altbauten mit Ziegeldächern geprägt, das Gebäude in der Giesebrechtstraße 11 hatte ursprünglich ein steiles hohes Ziegeldach mit einem zentralen überhöhten Hauptdach.
Die gewählte Dachform des Neuaufbaus orientiert sich an der historischen Dachform und soll gleichzeitig einen städtebaulichen Übergang zu den Nachbargebäuden Giesebrechtstr. schaffen.
Durch die Aufnahme der unterschiedlichen Dachneigungen wird zwischen den beiden Nachbargebäuden ein städtebaulich harmonischer Übergang geschaffen.
Entsprechend der ursprünglichen Ausformulierung der Straßenfassade, wurde der Frontspieß wieder aufgenommen, die äußere Form nimmt die alte Geometrie auf.
Hofseitig schließt das Dach mit einer schrägen Dachfläche ab, im Bereich zwischen dem straßenseitigen Dach und dem hofseitigen Dach wird ein flachgeneigter Dachbereich angeordnet, der den Aufbau von großen Aufdachterrassen ermöglicht. Diese Dachform entspricht einem klassischen Berliner Dach mit einem überhöhten Mitteldach.
Die Seitenflügel schließen zweifach verjüngt an das Vorderhaus an, hier wird eine einheitlich durchgehende Firstlinie zum Flachdachbereich konstruiert. Die Dachflächen verändern daher zweimal Ihre Neigung und werden Richtung Vorderhaus steiler. So werden die Übergangbereiche innen besser nutzbar, da mehr Raumhöhe und nutzbare Breite zur Verfügung steht.
Die Schrägdächer werden mit roten Ziegeln eingedeckt, die flachgeneigten Dachbereiche erhalten eine extensive Begrünung.
Das Vorderhaus hat eine große Gebäudetiefe von über 18 m, wodurch bei einer konventionellen Grundrissgestaltung mit fassadenseitigen Räumen und mittlerem Flur sehr tiefe und nicht optimal belichtete Räume entstehen würden.
Um dennoch helle und anregende Wohnflächen zu schaffen, werden mittig Atrien in den Wohnungen positioniert. Es gelangt Licht von oben in die Mittelzonen und die raumhohen Glaselemente lassen sich partiell öffnen.
Die angrenzenden Räume werden zweiseitig belichtet und es entsteht ein ruhiger Freibereich im Zentrum der Wohnung.
Die Atrien werden einseitig durch die Brandwände begrenzt, die mit wildem Wein als Wandbegrünung aufgewertet werden. So wird ein zusätzliches optisches Highlight in den Wohnungen geschaffen und die Bepflanzung als zentrales Element in den Wohnungen in Szene gesetzt.
Über Spindeltreppen, die freistehend in den Atrien positioniert sind, werden die Aufdachterrassen erschlossen.
Der bestehende Aufzug im Gebäude wird um ein Geschoss, direkt in das Dachgeschoss erweitert, im Gartenhaus wird einer neuer innenliegender Aufzug bis in das Dachgeschoss eingebracht.